Ausgelernt - Weitergelernt - Mein Weg bei der LINEG

Mein Berufsweg bei der LINEG begann in meinem 16. Lebensjahr mit der dreijährigen Aus­bildung zur Fachkraft für Abwassertechnik auf der Rheinberger Kläranlage. Seit sieben Jah­ren arbeite ich auf der Kläranlage Xanten-Lüttingen. Dazu gehört auch die Betreuung der Kläranlage Labbeck.

 

„Hat jemand von euch vielleicht Interesse sich weiter zu bilden?“, fragte Nadine Adams, die Abwassermeisterin der Kläranlage Xanten-Lüttingen, meine Kollegen und mich im März 2015. Dies war der Zeitpunkt an dem ich angefangen habe, mir Gedanken über meinen weiteren Werdegang zu machen: Wie soll eigentlich mein zukünftiges Berufsleben aus­sehen? Möchte ich für immer Fachkraft für Abwassertechnik bleiben oder möchte ich mehr erreichen?

 

Ich habe ein paar Tage darüber nachgedacht und mich informiert, welche Möglichkeiten es gäbe. Bei der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall entdeckte ich einen Abwassermeisterlehrgang, der parallel zu meinem normalen Berufsleben statt­finden konnte. Dieser hat mich sofort interessiert, da der Lehrgang in der Stadt Essen an­geboten wird. Mir war klar, dass ich das Wissen und die Kenntnisse der Abwassertechnik eines Meisters unbedingt lernen wollte. Jedoch plagten mich auch Zweifel an diesem Weg, denn ich war unsicher, ob ich auch mehr in das Gebiet der Personal- und Betriebswirtschaft einsteigen möchte.

 

Mit dieser Erkenntnis bin ich nochmal zu Nadine Adams gegangen, da ich Hilfe bei der Entscheidung brauchte, denn meine bisherige Arbeit als Fachkraft für Ab­wassertechnik macht mir Spaß. Zusätzlich kam noch die Frage auf, ob die LINEG mir diese Lehrgangsform, einen Fernlehrgang mit Unterrichtsblöcken, überhaupt genehmigt, da meine Arbeitskraft für die Zeit der Unterrichtsblöcke ausfallen würde. Frau Adams hat mich in mei­nem Vorhaben so bestärkt und jegliche Zweifel ausräumen können, sodass ich schließlich bei der LINEG eine Anfrage auf Freistellung und Kostenübernahme stellte.

 

Die Antwort aus dem Fachbereich Personal war positiv und mit einem daraus entstandenen Vertrag zwischen dem Betrieb und mir konnte ich im März 2016 den Ab­wassermeisterlehrgang starten. Der Lehrgang und sogar die Unterkunft in Essen, unmittelbar am Ort des Bildungszentrums wurden mir von der LINEG bezahlt. Darüber hinaus wurde ich für die gesamte Unterrichtszeit während der 2 Lehrgangsjahre freigestellt.

 

Im Unterricht zu sitzen war nicht immer so einfach, wie ich anfangs angenommen hatte, denn nach 5 Jahren im Beruf war die Schulsituation ungewohnt und erschwerte mir den Ein­stieg. Auch über die Dauer von zwei Jahren immer wieder zwischen Schule und normaler Arbeit zu wechseln, sowie nach der Arbeit noch diszipliniert zu lernen, war eine Heraus­forderung. Doch durch die großartige Hilfe und Unterstützung meiner Kollegen der Klär­anlage Xanten-Lüttingen hatte ich die Möglichkeit meine Urlaubstage, die Bereit­schaftsdienste und Arbeitszeiten so einzuteilen, dass es für mich möglich war mich effektiv auf die Prüfungsphasen vorzubereiten.

 

Viel Freizeit hatte ich in diesen 2 Jahren nicht, da viele meiner freien Wochenenden, freien Abende und auch meiner Urlaubstage für Lern­phasen verbraucht werden mussten.

Im Januar 2018 hatte ich dann endlich die Prüfung zur Abwassermeisterin beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW bestanden und konnte im Februar freudig und stolz, meinen Meisterbrief bei der offiziellen Lossprechung entgegennehmen.

 

Zeitgleich habe ich im Februar 2018 eine große Chance bekommen, indem man mir die An­lagenverantwortung für die Kläranlagen Xanten-Lüttingen und Labbeck übertrug. Es ist ein bisschen wie in einem Traum, nun die Verantwortung für die Kläranlage meiner Heimat- und Lieblingsstadt zu haben und hier etwas Gutes für die Umwelt tun zu können.

 

Dieser Traum ist Dank der Unterstützung meiner Kolleginnen und Kollegen und natürlich der Unterstützung der LINEG wahr geworden.

 

Melanie Born